Mittwoch, 20. März 2013

Ehrung für NSDAP-Mitglied in Boris Palmers Tübingen 2013

Tübingen ehrt NSDAP-Mitglied, weil er zuvor in der SPD war

Das ist einmalig in Deutschland. Ein NSDAP-Mitglied kommt im Jahr 2013 auf eine Ehrentafel im Tübinger Rathaus. Wer als Nazi nicht bei der SPD war oder nachher zu ihr fand, hat in Tübingen nichts zu lachen.

Obwohl die Linke Bedenken geäußert hatte, ehrte die Gemeinderatsmehrheit auf Antrag der SPD am letzten Montag (18.3.2013) einen SPD-Stadtrat, der 1937 zur NSDAP übertrat, seinen Übertritt von den Nazis feiern ließ und der 1944 als NSDAP-Mitglied in Tübingen verstarb.

Die Linke beantrage daraufhin, auf der Ehrentafel wenigstens wahrheitsgemäß (SPD / NSDAP) einzufügen. Sonst mache man sich zum Gespött mit dieser Schönung bzw. Geschichtsklitterung.

Wesentlich unbarmherziger gehen die SPD-Fraktion und die Grünen im Tübinger Gemeinderat mit opportunistischen Personen aus dem bürgerlichen Lager um, z.B. mit dem liberalen Landtagsabgeordneten und Tübinger Oberbürgermeister Adolf Scheef, der ebenfalls 1944 starb, allerdings ohne NSDAP-Mitglied geworden zu sein.

Auch der frühere UFW-Stadtrat Theodor Haering kann nicht mit der Nachsicht der Tübinger SPD rechnen, weil er der Nazi-Ideologie erlag und weder davor oder danach zur SPD fand. Dafür hält die Tübinger SPD den langjährigen SPD-Bundestagsabgeordneten und Tübinger SPD-Gemeinderat Fritz Schäfer ("Notstands-Schäfer") in hohen Ehren, obwohl dieser schon 1933 Mitglied der NSDAP wurde und sich dem Vernehmen nach von einem NSDAP-Kreisleitungsmitglied, in dessen Gartenhaus er wohnte, nach 45 raten ließ, in die SPD einzutreten.

Theodor Haering soll demnächst seine Ehrenbürgerwürde verlieren, die ihm sein Mentor Hans Gmelin verschafft hatte. Gmelin selbst, der frühere Tübinger Oberbürgermeister, die rechte Hand des Nazi-Statthalters in Bratislava, der beteiligt war, dass über 60 000 slowakische Juden umkamen und vergast wurden, bleibt vorläufig auf der Ehrenbürgerliste. Über ihn müsse noch zwei Jahre "geforscht" werden, obwohl Briefe vorliegen, in denen er von der slowakischen Regierung pro nicht arbeitsfähigem abtransportierten Juden 500 Reichsmark einforderte. Die Einlieferung der nicht arbeitsfähigen Juden (Kinder, Frauen, Greise) in die Vernichtungslager war ein Startschuss für die fabrikmäßige Vernichtung. Und der Judenbeauftragte in Bratislava Wisliceny war im Hause Gmelin ein gern gesehener Gast.

Die Beschäftigung mit den nazi-belasteten Tübinger Ehrenbürgern und der Ehrung derer, die von den Nazis verfolgt wurden, geht zwar auf Anträge der Linken zurück. Aber so eine dreckig-scheinheilige Veranstaltung haben wir uns nicht vorgestellt.

Gmelin-Freund und Endlösung Organisator Wisliceny ab Minute 3.05:
http://www.youtube.com/watch?v=2cQPyYp3PwM

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