Boris Adriani
Mittwochspalte im Schwäbischen Tagblatt vom 28. 10. 2009
Der Fluch der dummen Tat. Die Mehrheit war gegen unseren Vorschlag, das Haus in der Mühlstraße als Hangsicherung stehen zu lassen und die Baustelle, wie früher bei der Neckarbrücke, einspurig einzurichten. Jetzt schreien alle Zeter und Mordio. Bei 800 000 Busumleitungskosten für fünf Monate und weiteren 140 000 € für jede überzogene Woche war doch klar, dass die Baufirma für Sonderarbeiten kassieren kann, was sie will. Weil sich Boris Palmer vom schönen Otto bezirzen ließ, haben wir nun die Millionenkosten für die Hangsicherung. Und die neue Betonpiste braucht nur die Stadtbahn, auf die auch die Breite von sechs Meter zugeschnitten ist. Bis zur Stadtbahneinweihung am St. Palmerleinstag fahren die Busse eben im Schritttempo mit eingeklappten Spiegeln.
Allmählich geht es zu wie unter Russ-Scherer: Beraterfirmen und Kostensteuerer treiben ihr Unwesen. Die organisierte Verantwortungslosigkeit in einem perfekten Matrix-System. Geldverschwendung in Millionenhöhe, für die niemand verantwortlich ist. Tiefbauamtschef Füger spielt seine Rolle als Sündenbock mit derselben Leidensmine wie früher. Basta-Politik von Oben über eine Haushaltsklausur. Dort kassierte ein Berater-Boss 1400 € fürs Hinstrecken des Mikrofons. Besinnt sich Boris Palmer noch und denkt an das Ende seiner Vorgängerin? Sonst kann er sich auch gleich malen lassen. Er ist in der dritten Runde angezählt.
Endgültig ausgezählt ist jedoch Götz Adriani. Man stelle sich vor: Das Landestheater wird in eine Stiftung umgewandelt und sichert sich auf ewige Zeiten von der Stadt die Personalkosten, Stand 2003. In den Folgejahren finden immer weniger Theateraufführungen statt und die Personalkosten werden auf die Chefin und ihren Hausdrachen eingedampft. Der Differenzbetrag wandert ins Stiftungsvermögen und wird in Aktien von General Motors mit niederschmetterndem Erfolg angelegt. Die Chefin verzieht sich zu Burda nach Offenburg und baut dort für den Privatmäzen eine Operettenbühne auf. Und weil inzwischen mehr Leute das Lokal im LTT besuchen als die Aufführungen, fängt die Intendantin noch Zoff mit dem Kneipenwirt an.
Vergleichbares lief und läuft in der Kunsthalle. Wir sollten uns in Karlsruhe erkundigen, wie man das Problem Adriani nachhaltig löst. Eigentlich schade, dass es bei einst erfolgreichen Zampanos immer so laufen muss.
Anton Brenner, Stadtrat der Linken
Boris Palmer reagierte auf diese Mittwochspalte mit einem Zweispalter im Schwäbischen Tagblatt vom 30. 10. 2009. Darin stritt er alles ab. Wie seine Vorgängerin Russ-Scherer. Wenn die auch nur einmal zugegeben hätte, dass etwas falsch gelaufen ist, wäre sie heute noch Oberbürgermeisterin. Und die größte Tollheit: Boris Palmer erklärte: "Die Betondecke ist kein Vorgriff auf die Stadtbahn. Gleise können darin nicht verlegt werden." Dann müsste also die aufwändig betonierte Mühlstraße erneut aufgerissen werden. Blöder geht's nicht.
Der Fluch der dummen Tat. Die Mehrheit war gegen unseren Vorschlag, das Haus in der Mühlstraße als Hangsicherung stehen zu lassen und die Baustelle, wie früher bei der Neckarbrücke, einspurig einzurichten. Jetzt schreien alle Zeter und Mordio. Bei 800 000 Busumleitungskosten für fünf Monate und weiteren 140 000 € für jede überzogene Woche war doch klar, dass die Baufirma für Sonderarbeiten kassieren kann, was sie will. Weil sich Boris Palmer vom schönen Otto bezirzen ließ, haben wir nun die Millionenkosten für die Hangsicherung. Und die neue Betonpiste braucht nur die Stadtbahn, auf die auch die Breite von sechs Meter zugeschnitten ist. Bis zur Stadtbahneinweihung am St. Palmerleinstag fahren die Busse eben im Schritttempo mit eingeklappten Spiegeln.
Allmählich geht es zu wie unter Russ-Scherer: Beraterfirmen und Kostensteuerer treiben ihr Unwesen. Die organisierte Verantwortungslosigkeit in einem perfekten Matrix-System. Geldverschwendung in Millionenhöhe, für die niemand verantwortlich ist. Tiefbauamtschef Füger spielt seine Rolle als Sündenbock mit derselben Leidensmine wie früher. Basta-Politik von Oben über eine Haushaltsklausur. Dort kassierte ein Berater-Boss 1400 € fürs Hinstrecken des Mikrofons. Besinnt sich Boris Palmer noch und denkt an das Ende seiner Vorgängerin? Sonst kann er sich auch gleich malen lassen. Er ist in der dritten Runde angezählt.
Endgültig ausgezählt ist jedoch Götz Adriani. Man stelle sich vor: Das Landestheater wird in eine Stiftung umgewandelt und sichert sich auf ewige Zeiten von der Stadt die Personalkosten, Stand 2003. In den Folgejahren finden immer weniger Theateraufführungen statt und die Personalkosten werden auf die Chefin und ihren Hausdrachen eingedampft. Der Differenzbetrag wandert ins Stiftungsvermögen und wird in Aktien von General Motors mit niederschmetterndem Erfolg angelegt. Die Chefin verzieht sich zu Burda nach Offenburg und baut dort für den Privatmäzen eine Operettenbühne auf. Und weil inzwischen mehr Leute das Lokal im LTT besuchen als die Aufführungen, fängt die Intendantin noch Zoff mit dem Kneipenwirt an.
Vergleichbares lief und läuft in der Kunsthalle. Wir sollten uns in Karlsruhe erkundigen, wie man das Problem Adriani nachhaltig löst. Eigentlich schade, dass es bei einst erfolgreichen Zampanos immer so laufen muss.
Anton Brenner, Stadtrat der Linken
Boris Palmer reagierte auf diese Mittwochspalte mit einem Zweispalter im Schwäbischen Tagblatt vom 30. 10. 2009. Darin stritt er alles ab. Wie seine Vorgängerin Russ-Scherer. Wenn die auch nur einmal zugegeben hätte, dass etwas falsch gelaufen ist, wäre sie heute noch Oberbürgermeisterin. Und die größte Tollheit: Boris Palmer erklärte: "Die Betondecke ist kein Vorgriff auf die Stadtbahn. Gleise können darin nicht verlegt werden." Dann müsste also die aufwändig betonierte Mühlstraße erneut aufgerissen werden. Blöder geht's nicht.
Anton Brenner - 2. Nov, 11:52